Die Osterbotschaft kann für uns wie „Frühlings-Rückenwind“ sein. Wir können in Bewegung kommen und unsere Zuversicht kann Fahrt aufnehmen, die Freude kann wachgekitzelt werden und die Liebe gewinnt an Kraft.
Über die Ostertage konnten wir hier im Kloster Drübeck erleben, wie uns das Mitgehen des Weges Jesu von Gründonnerstag bis zur Osternacht in zeichenhaften Feiern und Gottesdiensten gestärkt und ermutigt hat. In der Feier der Osternacht, die wir mit der Einkehrgruppe vorbereiteten, sind wir eingetaucht in das österliche Geheimnis.
Die Auferstehung Jesu ist das Herz unseres Glaubens. Der Glaube daran ist für das rationale Denken, gelinde gesagt, eine Zumutung. Doch Ostern ist auch eine heilsame Provokation in heillosen Zeiten.
Das Wort „Auferstehung“ ist wie ein Meer. Es birgt in sich unendliche Schönheit. Wir können es aber nicht fassen; es gleitet wie Wasser durch unsere Finger. Wir können nicht sehen, was jenseits seines Horizontes liegt.
Peet van Breemen
Kreuz und Auferstehung sind eins. Sie folgen nicht aufeinander. Die Auferstehung ist das innere Licht, das sich im Herzen der Finsternis des Kreuzes verbirgt. Am Ostermorgen explodiert dieses Licht über der Welt.
John O'Donohue
Unter diesem Titel habe ich gerade den jüngsten Podcast auf meinem Kanal "Klosterflüstern" veröffentlicht.
Vielleicht fragen sich manche von Ihnen bei dem Titel gefragt, hä… meint er das wirklich?
Ja, ich meine tatsächlich, dass der Auferstehungsglaube eine unerhörte Unverschämtheit ist.
Seien wir doch mal ehrlich:
An die leibliche Auferstehung Jesu zu glauben, ist heutzutage schon etwas schräg oder strange. Dass ein unverschämter Gauben an das Ostergeschehen inspirierend und auf einer ganz anderen Ebene erstaunlich plausibel erscheint, können Sie in dem Podcast hören.
Auf der Suche nach frischen Gedanken zur Osterbotschaft bin ich auf ein Interview mit der Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz zur Leiblichkeit des Menschen und der Auferstehung gestoßen. Sie hat mich auch zu dem Podcast inspiriert. Vielleicht ist darin ja auch eine Anregung für Sie.
Unser Kloster in Drübeck hat einen benediktinischen Ursprung. Schon in der Anlage des Klosters und in vielen architektonischen Details ist der benediktinischen sche Geist und Einfluss spürbar.
Benediktinische Spiritualität steht für heilsame Lebensrhythmen, das rechte Maß, geerdete Spiritualität, die Leib und Seele im Blick hat, ein fruchtbares Verhältnis von Gebet und Arbeit. Diesem „Spirit“ wollen wir auf die Spur kommen. Wir erleben miteinander Zeiten des Austausches und des gemeinsamen Erlebens, wie auch Zeiten der Stille für sich.
Seit Ostern arbeite ich intensiv an der Kursplanung für 2025. Zwei besondere Angebote möchte ich bereits vorstellen. Bei beiden geht es um Weggemeinschaft. Während das erste Angebot das vorrangig im übertragenen Sinn meint, ist das zweite eine konkrete Einladung, sich gemeinsam auf den Weg nach Santiago des Compostela zu machen.
Spiritualität ist ein Thema, das ungebrochen auf Interesse stößt, auch wenn die Kirchen in Deutschland an Bedeutung verlieren. Ein Soziologe schrieb kürzlich: Was in Europa zurückgeht ist nicht "das" Christentum, sondern die institutionalisierte Form von Kirche, wo die Mehrzahl der Mitglieder kaum noch religiös aktiv ist. Er kommt zu dem kritischen Schluss: Kirche erfüllt oft keine spirituelle Sehnsucht mehr. Wir wollen uns mit diesem Angebot auf die Suche nach dem Feuer machen, das dem christlichen Glauben über die Jahrhunderte Kraft, Relevanz und Spirit verliehen hat. Der Kurs ist hybrid angelegt, also mit präsentischen Anteilen im Kloster Drübeck und Erfahrungsaustausch und Weggemeinschaft zwischen den Kurseinheiten via ZOOM. Zwischen den Kursen gibt es kleine Anleitungen für den Alltag.
Kurseinheiten und Themen
1. Spiritualität und Schöpfung, vom 5.-8.6.2025 (Pfingsten)
2. Spiritualität und Gebet, vom 7.-10.8.2025
3. Spiritualität und Heilige Schrift, vom 23.-26.10.2025
4. Spiritualität und Gemeinschaft, Termin im 1. Halbjahr 2026
zusätzliches Angebot: Spiritualität auf dem Weg, Termin im 2. Halbjahr 2026
Kursleitung: Stefan Wohlfarth
Rückfragen an: kloster.swhds@gmail.com
Nachdem ich selbst schon auf den verschiedensten Routen des Jakobsweges auf der iberischen Halbinsel unterwegs war und mehrfach Pilgergruppen in der Harzregion begleitet habe, bin ich immer wieder gefragt worden, ob ich nicht eine Gruppen-Pilgerwanderung auf dem spanischen Jakobsweg anbieten kann. Mit einer Gruppe auf dem Hauptweg (Camino de Santiago francés) zu laufen scheute ich mich, da dieser gerade auf den letzten hundert Kilometern stark überlaufen und kommerzialisiert ist. So überlegte ich, einen der vielen Nebenwege anzuvisieren. Der Camino Invierno ist für eine Gruppe, die ein ursprüngliches Pilger-Feeling sucht, eine ideale Variante. Er verläuft etwa 30 km parallel versetzt zur Hauptroute durch die gleiche galicische Landschaft wie der Camino Frances und ist doch viel unberührter und abseits der Pilgerströme liegend. Dennoch gibt es ausreichend Herbergen, die auch eine Gruppe beherbergen können. Mit Hilfe der Reiseagentur „Pilgrim“ kann ich entsprechend Unterkünfte buchen. So konnte ich ein Pilgerangebot für den Camino Invierno zu erstellen, dass stimmig und sehr reizvoll erscheint. Bei mir ist die Begeisterung für dieses Angebot mit jedem Schritt der Planung gewachsen. Gern stecke ich andere mit meiner Vorfreude an.
Rückfragen an Stefan Wohlfarth:
kloster.swhds@gmail.com
Wege voll Zuversicht und Freude in den Frühling wünscht auch im Namen von Irene Sonnabend und Cordula Finger
Euer /Ihr Stefan Wohlfarth
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