12.08.2024
Nachdem ich selbst schon auf den verschiedensten Routen des Jakobsweges auf der iberischen Halbinsel unterwegs war und mehrfach Pilgergruppen in der Harzregion begleitet habe, bin ich immer wieder gefragt worden, ob ich nicht eine Gruppen-Pilgerwanderung auf dem spanischen Jakobsweg anbieten kann. Mit einer Gruppe auf dem Hauptweg (Camino de Santiago francés) zu laufen scheute ich mich, da dieser gerade auf den letzten hundert Kilometern stark überlaufen und kommerzialisiert ist. So überlegte ich, einen der vielen Nebenwege anzuvisieren. Der Camino Invierno ist für eine Gruppe, die ein ursprüngliches Pilger-Feeling sucht, eine ideale Variante. Er verläuft etwa 30 km parallel versetzt zur Hauptroute durch die gleiche galicische Landschaft wie der Camino Frances und ist doch viel unberührter und abseits der Pilgerströme liegend. Dennoch gibt es ausreichend Herbergen, die auch eine Gruppe beherbergen können. Mit Hilfe der Reiseagentur „Pilgrim“ kann ich entsprechend Unterkünfte buchen. So konnte ich ein Pilgerangebot für den Camino Invierno zu erstellen, dass stimmig und sehr reizvoll erscheint. Bei mir ist die Begeisterung für dieses Angebot mit jedem Schritt der Planung gewachsen. Gern stecke ich andere mit meiner Vorfreude an.
Der Camino Invierno hat den Vorteil, dass man ihn in 11 Tagen gehen kann und auch tatsächlich in Santiago „durch die Hintertür“ ankommt. Er verläuft unterhalb des Hauptweges und führt durch ähnliche, jedoch unberührtere Landschaften. Die letzten drei Etappen verbindet sich der Weg mit der Via de la Plata, dem Jakobsweg von Sevilla. Auch ein nachfolgender Aufenthalt am Atlantik, im malerischen Finisterra, ist möglich, wo viele Pilger nach dem Weg ausspannen und die bekannten Jakobsmuscheln am Strand suchen.
Die Gruppe als (spirituelle) Weggemeinschaft
Wir verstehen dieses Pilgerangebot als einen spirituellen Weg. Daher werden uns geistliche Impulse begleiten, die uns den Camino als Weg mit Gott und zu Gott erschließen. Es wird keinerlei konfessionelle Bindung erwartet, lediglich Offenheit und Bereitschaft, sich einzulassen auf das, was der Weg uns zeigt und auf die Impulse und den Austausch in der Gruppe.
Rückfragen an Stefan Wohlfarth:
kloster.swhds@gmail.com
Meine Erfahrung als Pilgerbegleiter
Bereits1996 begleitete ich das erste Mal eine Jugendgruppe auf dem Abschnitt des Camino Frances über die Pyrenäen bis Borgos. Später war ich immer wieder allein auf verschiedenen Strecken unterwegs. So erkundete ich weitere acht Nebenwege des Jakobsweges auf der iberischen Halbinsel. In meiner Tätigkeit im Haus der Stille führe ich immer wieder Pilgergruppen auf verschiedenen Wegen in der Harzregion.