Liebe Freundinnen und Freunde vom Haus der Stille,
liebe Weggefährten,

zum Heilig Abend möchte ich Euch/Ihnen einen Eindruck von einem besonderen Adventsweg weitergeben. Mit etwas mehr als 50 Teilnehmern aus allen Regionen Deutschlands sind wir bei digitalen Exerzitien über vier Wochen Maria auf dem Weg nach Bethlehem gefolgt. 

Am Mittwoch gab es einen letzten Austausch in kleiner Gruppe via Zoom:
Eine Teilnehmerin erzählt von einem Weihnachtsrundbrief, den sie von Freunden erhielt.
Darin klingt viel Resignation und Sorge an, die in dem Satz gipfelt: 

„Wir schaffen das nicht!“

Damit war das Klimaziel zur Reduzierung der Erderwärmung gemeint.
Viele Menschen beschleicht in diesen Zeiten das Gefühl „Wir schaffen das nicht!“.
Wir schaffen es irgendwie nicht, das Corona-Virus hinter uns zu lassen, trotz Impfkampagne und all den vielen Bemühungen.
Wir schaffen es auch nicht, die Spaltung und den Hass in unserer Gesellschaft zu überwinden.
Wir schaffen es oft nicht, den Menschen die wir am meisten Lieben, gerecht zu werden.
Wir schaffen so vieles nicht.

Wir haben dann diese für uns bedrückende Aussage in Beziehung zur Weihnachtsgeschichte gebracht.
Vielleicht hat Maria auf dem beschwerlichen Weg mit Josef nach Bethlehem und bei der vergeblichen Herbergssuche immer wieder einmal gedacht: Das schaffen wir nicht!
Die Geschichte gipfelt ja in einem Bild der Armut und Bedürftigkeit im Stall von Bethlehem.
Die Krippe ist das Symbol dieser Armut, dem Ausgeliefertsein an lebensfeindliche Umstände. Doch am Ort der größten Bedürftigkeit, wird der Heiland geboren. Glanz kommt in den Stall, Engel verkünden Freude und Frieden auf Erden.

     Am Ort unserer größten Bedürftigkeit, kann sich etwas wenden.

Das ist vielleicht der tiefste Gedanke zu dem uns die Weihnachtsgeschichte herausfordert. Wo von uns aus nichts mehr geht, setzt Gott einen neuen Anfang.
Welt ging verloren, Christ war geboren… O du fröhliche, gnadenbringende Weihnachtszeit.

     Vielleicht hatten wir Weihnachten nie so nötig wie dieses Jahr.
     Denn: Wir schaffen es nicht!

Und das stimmt oft genug!
Vielleicht hat das sogar seinen Sinn, dass wir es nicht schaffen.
Das Leben ist nicht einfach machbar, messbar und planbar. Es bleibt in Bewegung, ist kreativ und voller Geheimnisse.
Nun scheint es auch nicht so, dass Gott ganz plötzlich alles regelt, was wir nicht schaffen. Aber er schafft neue Anfänge. Er schafft unvorhergesehene Überraschungen und unerwartete Gelegenheiten. Er lässt Dinge geschehen, die wir nicht auf dem Schirm haben, die zu "Game Changern" werden können. Als "Game Changer" wird heute eine Person oder eine Idee bezeichnet, die das herkömmliche Vorgehen und Verhaltensmuster radikal verändert und in der Folge umfassende Bereiche des Lebens und der Gesellschaft revolutioniert.

      Für mich ist Jesus ein Game Changer.

Einen wie Jesus, hatte damals keiner auf dem Schirm, auch nicht die Juden, die auf den Messias hofften, weil sie etwas ganz anderes erwarteten.
Vielleicht haben wir auch nicht auf dem Radar, was Gott für Möglichkeiten eröffnet.
Vielleicht ist es gerade dran, tief hinein zu spüren in unsere Bedürftigkeit und innere Armut, sie anzuschauen und zur Krippe zu bringen.
Nun plädiere ich nicht dafür, die Hände in den Schoss zu legen, weil Gott es schon richten wird. Wir Menschen spiegeln Gottes Kreativität wider und er gibt uns Anteil an seiner Schöpferkraft. Wir tun das unsere, Gott das seine. Das ist uns gegebene Verantwortung und Würde in einem.
Wir sind also schon in die Pflicht genommen. Doch wir sind nicht allein auf dem Weg.

      Am Ort unserer größten Bedürftigkeit, erwartet uns Gott. 

Gott macht einen neuen Anfang, wo wir am Ende sind. Gott überrascht uns mit einer Möglichkeit, die wir noch nicht sehen können.
Und selbst wenn es mit dieser Erde zu Ende gehen würde, stünden wir staunend vor dem neuen Anfang, der sich dahinter auftut.

In dieser Haltung zu denken und zu hoffen ist für mich der Mehrwert des Glaubens.
Das ist für mich die Verheißung der Weihnachtsgeschichte.

Welt ging verloren, Christ war geboren… O du fröhliche, gnadenbringende Weihnachtszeit.

Podcast zum Weg nach Bethlehem

Wer Freude an einem 15minütigen Hörimpuls zur Weihnachtsgeschichte hat, kann hier in den letzten Podcast aus unseren digitalen Exerzitien im Advent hineinhören und Maria auf dem Weg zur Krippe folgen.

Der geplante Förderverein für die Arbeit vom Haus der Stille gewinnt Kontur!

Auf unseren Aufruf zur Gründung eines Fördervereins für die Arbeit vom Haus der Stille meldeten sich bisher etwa 30 Interessenten. Das macht uns Mut für die nächsten Schritte. Anfang 2022 werden wir einen Entwurf für ein Satzung erstellen und hoffen dann alle Interessenten bis zum Sommer zu einer Gründungsversammlung einzuladen.
Wer noch Interesse hat – auch unverbindlich – kann sich gern bei uns melden!

Die Kursarbeit im Haus der Stille geht mit 2G+ weiter

Trotz der zwischenzeitlich stark erhöhten Inzidenzwerte haben wir unseren Kursbetrieb weitergeführt.  Auch über den Jahreswechsel wird wieder unser traditioneller Einkehrkurs zum Jahreswechsel stattfinden. Anders als in den letzten Jahren sind im ersten Quartal 2022 noch etliche Kursplätze frei. Wir freuen uns auf Eure / Ihre Anmeldung!

Frohe und gesegnete Weihnachten!

Herzlich grüßt auch im Namen von Irene Sonnabend und Cordula Finger
Euer /Ihr Stefan Wohlfarth

Auf unserer Website finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Angeboten.

Im ersten Quartal von 2022 sind noch etliche Kursplätze zu vergeben.

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