wir freuen uns an den Lockerungen und wieder möglichen Freiheiten, doch zugleich spüren wir: die Rückkehr zur (neuen) Normalität gestaltet sich komplex. Wir erleben das jetzt gerade bei uns im Kloster: Wann muss ein Test vorgewiesen werden und wann nicht? Wo kriegt ein Gast am Wochenende einen Test her, wenn mehr und mehr Teststationen schließen?
Das Leben bleibt verwickelt und angespannt. Wir bleiben hoffentlich geschmeidig und zuversichtlich.
Neu und mit viel Herzblut und Aufwand entwickelt und an den Start gebracht ist unser thematischer Pilger-Rundweg „Orte zum Staunen im Vorharz“. Leider hat es für September 2021 auf Grund mangelnder Übernachtungsmöglichkeiten nicht mit der „Erstbegehung“ durch eine Gruppe geklappt. Nun starten wir ganz gewiss am 15. Mai 2022 die erste siebentägige Wanderung (Angebot 15).
Künftig wird es eine eigene Rubrik auf unserer Website zu diesem Pilgerweg geben. Über den folgenden Link geht es zur Beschreibung des Weges.
Einige Kurse, die pandemiebedingt ausfallen mussten, werden 2022 nachgeholt. Dazu gehört das neue Angebot zum spirituellen Körperlernen, dass die leibliche Seite des Glaubens in den Fokus nimmt (Angebot 8).
Für unsere in den September 2022 verschobene Pilgerwanderung in Israel kann jetzt hier und über die Website ein aktualisiertes Anmeldeformular abgerufen werden.
Ein Begriff drängt seit geraumer Zeit in den Vordergrund, der die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Fallstricken des Lebens bezeichnet und der die Bodenhaftung beschreibt, die dafür sorgt, dass wir bei Beschleunigung im Leben nicht aus der Kurve fliegen: „Resilienz“ ist nach „Achtsamkeit“ gerade so ein Schlagwort im Lifestyle und dort, wo es um Persönlichkeitsentwicklung und seelische Gesundheit geht.
Wenn ich das Stichwort Resilienz google, floppen viele Werbeblöcke auf:
„So steigern Sie Ihre innere Stärke!“, „So meistern Sie Krisen!“, „5 Tipps für mehr seelische Stärke“.
Bei soviel Versprechungen werde ich erstmal misstrauisch. Dennoch ist Resilienz auch für unsere geistliche Arbeit im Haus der Stille ein wichtiges Stichwort. Mit unseren Angeboten wollen wir helfen, dass Menschen, die zu uns kommen, ihr Leben neu in den Blick nehmen und in Kontakt zu ihrer inneren Gründung kommen. Dabei können sie erfahren: Wir erschöpfen uns nicht in den Beziehungsgeflechten dieser Welt. Wir sind noch anderswo angebunden und gehalten.
Bei der intensiven Begleitung unserer digitalen Kurse in der Pandemiezeit, besonders bei der Einübung ins Herzensgebet, ist mir neu bewusst geworden:
Wer sich gehalten weiß und Verbundenheit erfährt, gewinnt Kraft zum Standhalten. Natürlich bin ich sehr vorsichtig, allzu vollmundige Aussagen zu treffen, doch in der Begleitung der einzelnen Teilnehmer wird davon etwas sichtbar.
Bei den oft schriftlichen Rückmeldungen wurden mir auch Erfahrungen von Schwäche, Zweifel und Dunkelheit wiedergegeben. Doch allein schon dieses anzuschauen, zuzulassen, sich einzugestehen und es vor Gott zu bringen und mit einem geistlichen Begleiter zu teilen, empfinde ich als Stärke und als einen Schritt in den Kraftraum der Verbundenheit mit Gott.
Für mich ist es ein wesentlicher Aspekt meines Dienstes hier im Kloster, Menschen auf ihrem Weg mit Gott zu begleiten und ihnen Erfahrungen zu ermöglichen, die sie den Halt erfahren lassen, der uns aus der Gegenwart Gottes zuwächst.
Ich freue mich auf weitere Weggemeinschaften, jetzt – Gott sei Dank – wieder in analoger Form, aber auch weiterhin in digitalen Angeboten.
Einen fabelhaften Sommer und Gottes reichen Segen
wünscht Ihnen und Euch allen -
auch im Namen von Irene Sonnabend und Cordula Finger -
Stefan Wohlfarth
Auf unserer Website finden Sie aktuelle Informationen zu unseren Angeboten.